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Der Dalai Lama in Padum – im ehemaligen Königreich Zanskar – auf der Ladakh und Zanskar Trekkingtour

Als ich den Ort Padum in Zanskar, während meiner Trekkingtour  von Lamayuru nach Darcha in Ladakh und Zanskar, besuchte, fand dort ein großes Ereignis statt. Der Dalai Lama, der oberste buddhistische Mönch, hielt dort Teachings (Belehrungen)  ab.

Frau mit Kind beim Besuch des Dalai Lama - Zanskar, Indien © Volker Abels
Frau mit Kind beim Besuch des Dalai Lama – Zanskar, Indien © Volker Abels

Tausende Ladakhis und Zanskaris, dazwischen viele Tibeter und natürlich auch westliche Buddhisten, oder solche die sich dafür hielten, fanden sich in Padum ein, um den Dalai Lama zu sehen. Auch normale Trekkingtouristen ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen.

Viele der Einwohner aus der Region hatten ihre traditionelle Kleidung angelegt. Die Männer in Wollmäntel gehüllt und Frauen, mit ihren Peraks auf dem Kopf fielen mir natürlich besonders auf. Allerdings machte sich unter den Einwohnern auch verstärkt die westliche Mode breit.

Rund um den Ort, an dem der Dalai Lama seine Belehrungen abhielt, waren Zelte aufgebaut. Zum Teil wohnten die Besucher, die oft tagelange Märsche hinter sich gebracht hatten, in den Zelten. Andere Zelte waren Verkaufsläden, wieder andere boten als Restaurants Speisen und Getränke an.

Für viele Menschen war dies eine Gelegenheit sich mit notwendigen Waren zu versorgen. Es gab aber auch Losbuden, an denen man die verschiedensten Dinge gewinnen konnte. Einer der Hauptpreise war ein Fahrrad.

Nicht weit vom Ort der Teachings gab es auch einen Festplatz. Dort wurden traditionelle Tänze aufgeführt. Viele Schaulustige verfolgten die Vorführungen, diszipliniert von Polizisten, die mit ihren Schlagstöcken herum fuchtelten um für Ruhe zu sorgen und die Besucher zum sitzen zu animieren.

Ich beschloss, mir auch  eine Belehrung des Dalai Lama anzusehen. Schließlich bekommt man den Dalai Lama nicht jeden Tag zu Gesicht. Um auf den Platz und in die Nähe des Dalai Lama zu kommen, wurde ich von Ordnungskräften gefilzt. Mein Schweizer Taschenmesser musste ich abgeben. Außerdem musste ich mich registrieren lassen. Ich bekam dafür eine orangefarbene Plakette bzw. Band.

Das Teaching startete mit Trommelrhythmen, denen Gebete folgten. Ich fand es schon etwas eigenartig, als sich europäische und amerikanische „Buddhisten-Touristen“ buddhistische Kniefälle durchführend auf die Erde warfen. Der Dalai Lama sagte mal in Interviews, dass es eigentlich besser oder angebrachter wäre, wenn die Menschen aus dem Westen in ihrer eigenen Kultur ihre spirituellen Erfahrungen machen würden. Wie dem auch sei, viele Menschen suchen im Buddhismus das, was sie im Westen nicht finden.

Ich suchte mir einen Platz, an dem ich gut sehen konnte und verfolgte die Belehrungen. Neben mir saß eine westliche Buddhistin. Leider strahlte sie nichts von der Toleranz und Freundlichkeit östlicher Buddhisten aus. Als ich sie bat, ein wenig zur Seite zu rücken, damit ein Bekannter von mir, neben mir sitzen konnte, meinte sie, sie sei zuerst da gewesen. Schließlich rutschte sie dann doch ein Stück zur Seite.

Vielleicht tue ich ja einigen Menschen unrecht, aber ich hatte den Eindruck, dass viele der westlichen Buddhisten, nicht die Heiterkeit und Fröhlichkeit mitbrachten, die vom Dalai Lama ausging. Auch die meisten Einheimischen waren aus meiner Sicht nicht so verbissen am Werke wie die Westler. Für viele Ladakhis waren die Belehrungen des Dalai Lamas auch so ein bisschen Volksfest.

Kinder spielten zwischen betenden Menschen, andere Lachten und wieder andere lauschten einfach den Worten des Dalia Lama, die ich allerdings trotz Übersetzung ins Englische nicht sehr gut verstand. Das veranlasste mich nach etwa ein bis zwei Stunden, die Teachings zu verlassen.

Ich fand es interessanter die Menschen zu beobachten und zu fotografieren. Ich verließ dann auch die Veranstaltungen und suchte mir ein kleines Restaurant um etwas zu essen. Ich wurde bedient, von zwei Jungen die scheinbar für das Restaurant zuständig waren. Das Essen war gut und sie sagten mir, dass sie 11 und 14 Jahre alt seien. Kinderarbeit ist leider immer noch weit verbreitet.

Der Aufenthalt in Padum und der Besuch des Dalai Lama, des Kloster Karsha und anderer Sehenswürdigkeiten, sorgten für eine abwechslungsreiche und interessante Unterbrechung meiner Trekkingtour von Lamayru nach Darcha.

Den Bericht dazu können Sie hier lesen. Ladakh und Zanskar: Zwischen Schlamm und Serpentinen, Trekking im Herzen des Himalaya.

Viele Zelte wurden aufgebaut als der Dalai Lama Padum im Zanskar-Tal besuchte. © Volker Abels
Viele Zelte wurden aufgebaut als der Dalai Lama Padum im Zanskar-Tal besuchte. © Volker Abels
Ein Händler bietet Butterfässer zum Verkauf an. © Volker Abels
Ein Händler bietet Butterfässer zum Verkauf an. © Volker Abels
Einige Frauen sind interessiert an der Auslage des Händlers. © Volker Abels
Einige Frauen sind interessiert an der Auslage des Händlers. © Volker Abels
Die Männer und Frauen aus Zanskar kommen auf den Festplatz. © Volker Abels
Die Männer und Frauen aus Zanskar kommen auf den Festplatz. © Volker Abels
Die indische Polizei ist nicht gerade zimperlich mit dem Gebrauch der Schlagstöcke. © Volker Abels
Die indische Polizei ist nicht gerade zimperlich mit dem Gebrauch der Schlagstöcke. © Volker Abels
Auch Mönche müssen noch geschult werden. © Volker Abels
Auch Mönche müssen noch geschult werden. © Volker Abels
Ein Mönch verteilt Buttertee an die Zuhörer. © Volker Abels
Ein Mönch verteilt Buttertee an die Zuhörer. © Volker Abels
Viele Einwohner der Dörfer in Zanskar kommen zu den Belehrungen des Dalai Lama. © Volker Abels
Viele Einwohner der Dörfer in Zanskar kommen zu den Belehrungen des Dalai Lama. © Volker Abels
Eine Frau mit ihren Kinder möchte auch den Dalai Lama sehen. © Volker Abels
Eine Frau mit ihren Kinder möchte auch den Dalai Lama sehen. © Volker Abels
Ein alter Mann im Gebet. © Volker Abels
Ein alter Mann im Gebet. © Volker Abels
Eine wohlhabende Dorfbewohnerin bei einer Pause. © Volker Abels
Eine wohlhabende Dorfbewohnerin bei einer Pause. © Volker Abels
Viele Frauen haben ihren Perak angelegt, ein mit wertvollen Türkisen, Korallen, Geldstücken und anderen wertvollen Steinen versehener Kopfschmuck. © Volker Abels
Viele Frauen haben ihren Perak angelegt, ein mit wertvollen Türkisen, Korallen, Geldstücken und anderen wertvollen Steinen versehener Kopfschmuck. © Volker Abels
Der Dalai Lama führte die Belehrungen in Zanskar durch. © Volker Abels
Der Dalai Lama führte die Belehrungen in Zanskar durch. © Volker Abels

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Volker Abels

2010 habe ich foto-reiseberichte.com ins Leben gerufen. Reisen und Fotografieren sind meine großen Interessen. Außerdem mag ich (abgesehen von meiner Frau) Fußball (BVB :-)) an Webseiten basteln, im Internet surfen sowie ab und zu selber Sport treiben. Wenn ich Zeit übrig habe (was leider zu selten der Fall ist) lese ich auch gerne mal ein Buch.

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2 Kommentare

  1. Volker,

    erst einmal, danke, dass du zu unseren Zanskar videos gelinkt hast. Wenn ich die tollen Bilder sehe, bekomme ich Gänsehaut. Unglaublich! Wer noch nie in Zanskar war, weiß natürlich nicht wie selten es heute geworden ist, die Menschen in ihren traditionellen Trachten zu sehen. Ich beneide dich!

    Viele Grüße

    Thomas

  2. Hallo Thomas,

    ja das waren schon tolle Erlebnisse in Ladakh. Ich habe die Tour ja zwei mal gemacht und würde auch gerne noch mal nach Ladakh.
    Allerdings habe ich leichte Befürchtungen, dass ich vieles nicht mehr wieder erkennen würde. Vielleicht waren die Veränderungen in den letzten Jahren doch zu groß?

    Wenn ich allerdings eure Videos sehe, ist zumindest die Landschaft immer noch beeindruckend schön.

    Gruß
    Volker

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