Wir kommen aus dem Süden. Stunden schon haben wir hinter uns und wir freuen uns, wenn wir bald in Chiang Mai sind. Kurz vor der Stadt wird die Straße mittels Barken verengt. Leuchtstoffröhren geben ihr grelles Licht in die Nacht. Die Straße wird Einspurig. Polizeikontrolle!
Wir werden angehalten. Na Spaß macht das ja nicht. Aussteigen!
Die Polizei kontrolliert in dieser Nacht fast alle Autos, um Drogenhändler ausfindig zu machen. Hier wird nicht nach den klassischen Drogen, wie Opium gesucht, sondern nach synthetischen Drogen. Diese kursieren verstärkt in thailändischen Schulen.
Sehe ich etwa wie ein Dealer aus? Oder waren die Polizisten nur neugierig weil ein „Farang“ (thailändischer Ausdruck für weiße Menschen), zusammen mit Thais im Auto sitzt und der Farrang auch noch am Steuer.
Freundlich sind sie ja, die Gesetzeshüter. Trotzdem wäre ich gerne weiter gefahren. Meine thailändische Frau und ihr Bruder unterhalten sich mit ihnen. Ich spreche mit einem Beamten, der etwas englisch versteht – oder zumindest so tut.
Glücklicherweise dauert die Kontrolle nicht lange. Wir haben es Überstanden. Einer der Polizisten fragt mich ob ich Euros dabei habe. Die wären ja neu, und er habe noch nie einen gesehen. Da die Kontrolle schon beendet ist, zeige ich Ihm einen 50er Euroschein. Er gefällt ihm sehr. Er fragt mich, ob er ihn haben könne.
Ich erkläre ihm, dass ich das Geld dringend benötige und noch einkaufen müsse und noch ein paar andere Geschichten. Auf jeden Fall kann ich ihn überzeugen, dass ich den Schein selber benötige.
Kurze Zeit später verabschieden sich die Gesetzhüter freundlich von uns und wir können endlich nach Hause fahren.
Während der Fahrt sagt meine Frau, dass der Polizist Geld haben wollte und sie ihn überzeugen sollte, das ich auch bezahle. Sie habe ihm darauf erzählt, dass ich nicht ihr Mann, sondern ihr Chef sei, und sie keinen Einfluss auf mich habe.
Geschehen im Jahre 2002
– Fazit, im sicheren Glauben die Kontrolle wäre überstanden, nach längerer Autofahrt geistig nicht auf der Höhe, hatte ich dem Polizisten den Geldschein gezeigt. Glück gehabt – aber falls so etwas in Zukunft noch mal passieren sollte, werde ich natürlich, bis auf ein paar Euros in Landeswährung, kein Geld dabei haben. Eigentlich sollte man (zumindest offiziell) immer nur sehr wenig Geld dabei haben.
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sehr gut geschrieben