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Laos – Mönchsspeisung in Luang Prabang

Luang Prabang - Laos - Mönche stellen sich auf um die Mönchsspeisung zu empfangen © Volker Abels www.foto-reiseberichte.com
Luang Prabang – Laos – Mönche stellen sich auf um die Mönchsspeisung zu empfangen

Luang Prabang am frühen Morgen

Es ist viel zu früh. Etwa 10 vor 5 Uhr sagt mir mein Wecker. Schnell geduscht, angezogen und los. Der Grund, warum ich so früh aufstehe, sind Mönche. Nicht, dass ich jetzt besonders religiös geworden bin und mit Mönchen beten möchte. Nein, der Grund ist viel profaner. Ich möchte sehen, wie die Mönche von Luang Prabang ihre Speisungen erhalten.

Solche Mönchsspeisungen sind auch in anderen Städten und Ländern Tradition. Das Besondere in Luang Prabang ist, dass dort sehr viele Klöster existieren. Hunderte von Mönchen erhalten daher ihre täglichen Speisungen. Sie gehen dabei in langen Schlangen an den wartenden Spendern vorbei. Die legen ihnen Reis, Bananen und andere Speisen in die mitgebrachten Behälter.

Ich brauche keine halbe Stunde, dann bin ich unterwegs. Erstaunlich was für ein Leben schon um diese Zeit auf den Straßen herrscht. Jogger laufen überall auf den, fast verkehrslosen, Straßen herum. Es sind Einheimische, meist Jugendliche. Ihre Bekleidung besteht meist aus Sporthosen und T-Shirts oder Trainingsanzügen. Andere laufen in einfacher Kleidung und Gummiflips an den Füssen, durch den beginnenden Morgen – kaum zu glauben.

Auch in vielen Geschäften beginnt das Leben. Besonders die Restaurants bereiten den Tag vor. Erste Speisen werden gegart, Tische und Stühle für das Frühstück vorbereitet. Auch auf den Märkten erwacht langsam das Leben.

Ich bewege mich in Richtung der Tempel. Dort werden wohl bald die großen Speisungen losgehen. Ein paar Frauen, die Gaben an Mönche verteilen, sind schon da. Sie und einige Kinder sprechen, die vermehrt erscheinenden, Touristen an.

Laos – Luang Prabang – 2 Frauen warten an einem Tempel auf die Mönchsspeisung © Volker Abels - www.foto-reiseberichte.com
2 Frauen warten an einem Tempel auf die Mönchsspeisung

Sie wollen ihnen von ihren Lebensmitteln etwas verkaufen. Warum verkaufen sie die Gaben an Touristen, wundere ich mich? Später wird mir klar warum. Denn auch einige der Touristen verteilen Essensgaben an die Mönche. Die Frauen verdienen sich mit den Verkäufen zudem ein kleines Zubrot.

Eine Frau will auch mir Bananen für die Mönchsspeisungen verkaufen. Da ich kein Buddhist bin lehne ich ab. Einige Touristen kaufen etwas von den Frauen, meist Bananen und anderes Obst.

Viele Touristen besuchen die Mönchsspeisung

Es kommen immer mehr ausländische Besucher. Eine Gruppe, ich vermute aus Korea, wird in einem Bus herangebracht. Sie scheinen wohl Pilger zu sein. Zumindest nehmen Sie die Angelegenheit ziemlich ernst.

Ein Bus von Meiers Weltreisen oder Neckermann oder wem auch immer, erreicht auch das Ziel. Die Leute, die dort aussteigen, sind aber weniger ernst und feierlich als die Koreaner.

Sechs Uhr ist schon lange durch und immer mehr Touristen, zugegeben ich auch, sind anwesend. Aber kein Mönch. Ich gehe die Straße an den Tempeln entlang. Wo geht es zuerst los?

Endlich, gegen 7 Uhr ist es soweit, die ersten Mönche haben sich in Reihen aufgestellt. Bald geht es los. Leider ist das Licht nicht sehr „Foto freundlich“. Blitzen, wie einige es tun, will ich nicht. Schließlich werden die Mönche dadurch noch mehr gestört.

Ist die Mönchsspeinung nur noch eine Touristenattraktion?

Für die Mönche ist die morgendliche Speisung wahrscheinlich inzwischen zu einer Art Spießrutenlaufen ausgeartet. Natürlich sind dort auch die vielen echten Gläubigen, die den Mönchen aus Überzeugung ihre Essensgaben anbieten. Aber von den Touristen dürften die wenigsten gläubige Buddhisten sein, von den Koreanern und Thais einmal abgesehen.

Ich sehe mir von mehrere Stellen das Spektakel an und fotografiere. Leider reicht das Licht nicht für richtig gute Bilder, da meine Objektive zu lichtschwach sind. Die Nachhut der Mönche, um kurz nach 7 Uhr kann ich dann besser fotografieren.

Während dieser, ich möchte es mal Show nennen, ist mir ist aufgefallen das alle Mönche sehr jung sind. Wahrscheinlich sind es keine Mönche, sondern nur Novizen. Die älteren und etablierten Mönche tun sich dieses Spektakel wohl nicht mehr an.

Ich denke, das Tourismusministerium wird sicher weiter dafür sorgen, dass auch in der Zukunft Mönchspeisung in Luang Prabang auf dem Programm stehen. Mich würde nicht wundern, wenn die Mönche demnächst erst um 9 Uhr ihren Marsch beginnen. Dann könnten auch die Langschläfer unter den Touristen das Spektakel bewundern.

Laos - Luang Prabang Mönche stehen in einer Reihe umd die Gaben zu empfangen © Volker Abels www.foto-reiseberichte.com.jpg
Mönche stehen in einer Reihe umd die Gaben zu empfangen
Laos - Luang Prabang - Mönche erhalten ihr Speisung von Gläubigen © Volker Abels - www.foto-reiseberichte.com.jpg
Mönche erhalten ihr Speisung von Gläubigen
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Mönche empfangen ihre Gaben

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Touristen, zu denen ich ja auch zähle. Manche von ihnen haben ziemlich rücksichtslos fotografiert, sind den Mönchen sehr nahe gekommen und haben zudem noch geblitzt. Auch ich habe fotografiert, aber den Blitz aus gelassen.

Jetzt kann man natürlich die Meinung vertreten, man sollte generell solche Riten nicht besuchen oder aber sie nur aus der Entfernung betrachten. Sicherlich gibt es für diese Haltung Argumente. Ich habe für mich beschlossen, trotzdem solche Veranstaltungen zu besuchen. Ich werde auch weiter fotografieren, aber mich nicht in den Vordergrund drängen und auch mal auf ein Foto verzichten.

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Volker Abels

2010 habe ich foto-reiseberichte.com ins Leben gerufen. Reisen und Fotografieren sind meine großen Interessen. Außerdem mag ich (abgesehen von meiner Frau) Fußball (BVB :-)) an Webseiten basteln, im Internet surfen sowie ab und zu selber Sport treiben. Wenn ich Zeit übrig habe (was leider zu selten der Fall ist) lese ich auch gerne mal ein Buch.

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2 Kommentare

  1. Hallo Herbert,

    danke für den Kommentar. Auf Deinen Fotos sieht es ja fast noch schlimmer aus, als zu der Zeit, als ich dort war.
    Abgesehen davon lohnt es sich früh aufzustehen, um den Almosengang mitzuerleben.
    Gruss Volker

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